Die Petzower Gutsbesitzer
Der Ausnahmefall
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Die Gutsbesitzerfamilie (von) Kaehne bestimmte über mehr als dreihundert Jahre Geschichte, Wohl und Wehe in Petzow. Theodor Fontane bezeichnete sie einmal als „einen Ausnahmefall“ indem sie es geschafft habe, sich „von der Pike auf“ in den deutschen Adel „aufzudienen“.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) siedelt Peter Kaehne (1590-1659) mit Frau und Kind in Petzow an und es beginnt in Not, Tragik und bitterer Armut eine außergewöhnliche Familiengeschichte. Gut zweihundert Jahre später erstrahlt das Haus „von Kaehne“ als eines der angesehensten des deutschen Landadels, nach weiteren hundert Jahren ist die Familie „im Mannesstamm erloschen“.
Die Familiengeschichte der Kaehnes erreichte ihren gesellschaftlichen Höhepunkt, als ihr herausragendster Vertreter, Carl Friedrich August Kaehne (1775-1857), der als geistiger Vater der Petzower Ortserneuerung unter Mitwirkung von Lenné und Schinkel gilt, durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. in den Adelsstand erhoben wurde (1840). Sie erlebte ihre tieftraurigsten Zeiten, als die letzten beiden Gutsbesitzer als "Schießkaehnes" in die Geschichte eingingen, von Kurt Tucholsky in seinem Gedicht "Kähne" (1922) gegeißelt.
Die Kaehnes werden im Genealogischen Handbuch des Adels (Starke-Verlag, Limburg/Lahn unter Adelige Häuser B Band XXV, S. 198 ff., 2004) in drei Linien beschrieben, darunter die Linie I (Petzow). Dazu liegt im Heimatverein Petzow e.V. eine Ahnentafel vor, die dem Verein von Angehörigen der Familie Kaehne überlassen wurde. Ein Auszug daraus, der relevanterweise nur die Petzower Linie zeigt, ist hier abgebildet.
Nicht alle der vielen Einzelheiten, die zu den Petzower Gutsbesitzern bekannt und belegbar sind, können hier genannt werden. Jedoch ist es möglich, sich über die Geschichte der Kaehnes in dem Buch „Die Kaehnes in Petzow“ (auch als E-Book) umfangreich zu informieren.
Fotos (4): HV Petzow.